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Corona: International-Effekte
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Politik-Wahrheit: Ist Corona abträglich für Internationale Zusammenarbeit?
Auch die internationale Komponente ist zu beachten. Nicht nur die inländische Demokratie hat in vielen Ländern beträchtlich gelitten. Die Beziehung zwischen den Völkern hat einen Schock erlitten, der nur vom Rückbau beim Ersten und Zweiten Weltkrieg übertroffen wird. Dieser Rückbau ist allgemein bewusst und wird deshalb hier nur ganz kurz erwähnend gestreift:
Nur die Oberfläche der Internationalen Zusammenarbeit hat gelitten.
Also: Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Tourismus. Aber nie zuvor haben sich die Menschen der Nationen und Kontinente so sehr für die anderen interessiert wie in der Corona-Krise. Das Wir-Gefühl ist erstmals ein weltweites Wir-Gefühl geworden. Das ist wie immer im "Krieg": Dann entsteht ein Wir-Gefühl gegen den Feind. Hier ist der Feind nicht eine Nation X, was trennend wäre. Hier bedroht der Feind alle Menschen und in der Abwehr fühlen alle sich verbunden - jedenfalls fast alle.
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International-Thema: Wo hat das Corona-Virus seinen Ursprung?
Die Antwort lautet wiederum ganz einfach: Wir wissen es nicht.
Wenn wir es zuverlässig wüssten, was würde das ändern?
Kam das Virus aus einem chinesischen Labor? - Könnte sein - na und? Solche Labore sind wichtig und nötig. Das damit verbundene kleine Risiko, aber möglicherweise folgenschwer, das ist bekannt. Das könnte überall auf der Welt vorkommen, wo es solche Labore gibt.
Sollte es wirklich in Wuhan vorgekommen sein, so wäre das kein Grund, zur Rache den 3. Weltkrieg auszulösen.
Wurde das Virus absichtlich in Umlauf gebracht?
Alles Erdenkliche kann vorkommen auf der Welt. Die Wahrscheinlichkeit ist "irgendwo bei rund 0,0001 Prozent", will heißen, praktisch ausgeschlossen. Da die Wirkung des Virus nicht prognostizierbar war, müssten die dafür verantwortlichen Forscher selbstmord-süchtig sein.
Oder auch...? - Vorsatz scheidet nicht aus, obgleich Vorkehrungen dagegen sicherlich immer vorliegen. Schließlich gibt es auch vorsätzliche Brandstifter. Bei Wissenschaftlern gegen Infektionskrankheiten kann man allerdings von einer Gefahrenquote von 0,00001 Prozent oder was auch immer vermuten, also von einer Wahrscheinlichkeit von praktisch null.
Es ist hübsch lustig, im Salon auf Verschwörung zu tippen.
Man muss dann aber auf sich selber aufpassen. Die Gefahr ist immer, dass man am Ende den selbst erfundenen Unsinn sogar glaubt. Das Problem ist auch, dass die meisten eine Wahrscheinlichkeit von 0,0001 im Kopf übersetzen: "Ja, könnte sein". So eine Ziffer bedeutet: "Ist so gut wie absolut ausgeschlossen."
Etwas mit einer Wahrscheinlich von beispielsweise "einmal alle 27 Millionen Jahre" muss man nicht aktiv mitdenken.
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War das Virus schon September 2019 aktiv?
Und zeitlich schon vorher in China? Wurde es von chinesischen Arbeitern in Italien nach Europ gebracht? (Viele solche Arbeiter arbeiten in Italien, dies unter ziemlich prekären Arbeitsbedingungen.
FAZ 15. November 2020: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/italien-coronavirus-in-lungenproben-vom-september-2019-17053663.html
"Ausbruch der Pandemie : In Italien kursierte das Coronavirus schon viel früher"
Grundlage der Ermittlung war, dass aus einer Reihenuntersuchung von September 2019 noch ermittelt werden konnte, wer damals infiziert war.
Gesetzt den Fall, dies hält einer Überprüfung stand, so ist auf einmal alles anders: Ausbruch ab August 2019 oder früher in China. Möglicherweise monatelang kleingeredet und totgeschwiegen.
Nun würde ein Verschwörungskenner sagen: Als die Kenner des Laboratoriums in Wuhan und kundige Mediziner sich weigerten, dies fortzusetzen, mussten Narrative eines plötzlichen zeitnahen Ausbruches erfunden werden. Denn die Wahrheit wäre für China ja nicht besonders rühmlich gewesen.
Es ist nicht vorgesehen, In Spekulationen über den Ursprung einzutreten, was den anfänglichen Ablauf der Ausbreitung anbetrifft.
Gegen Ende 2021 wird man in Austragen der verschiedenen Meinungen der Fachkundigen sodann darüber mehr wissen. Aber jetzt ist bereits festzuhalten: Es bestehen Anhaltspunkte dafür, dass möglicherweise alles anders begann als die offizielle Lesart.
Ein paar Klarstellungen für Ihr Warten auf Wahrheit:
- nach Stand 2020-11 von https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-CoV-2 -
--- Virus SARS-CoV-2 ("severe acute respiratory syndrome coronavirus 2").
--- Eine Infektion mit diesem Virus kann die Atemwegserkrankung COVID-19 ausläsen ("Corona virus disease-19").
Das SARS-CoV-2 wurde Ende 2019 erstmals in der Stadt Wuhan (China) entdeckt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewertete COVID-19 am 30. Januar 2020 als „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“.
- und am 11. März 2020 als Pandemie.
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Ging das Römische Imperium an Seuchen zu Grunde?
Um das Jahr 165 n. Chr. begann der Niedergang. Eine verheerende Seuche spielte hierbei eine wesentliche Rolle. Befinden wir uns in einer ähnlichen Situation? Was lehrt uns die Geschichte?
"Kaisers Mark Aurel 165 einen Tempel in Mesopotamien plünderten, öffneten sie einen geschlossenen Raum. Daraus entwich ein Grauen, das als Antoninische Pest bekannt wurde. Bald starben in Rom 2000 Menschen pro Tag."
DIE WELT 2020-12-03 https://www.welt.de/geschichte/article221657856/Antoninische-Pest-Die-Seuche-besudelte-alles-Land-mit-Tod.html
Für Details sei auf die Geschichtsliteratur im Internet verweisen. Hier interessiert zunächst einmal der Gesichtspunkt der Legendenbildung.
Angeblich war also der Ursprung, dass nach dem Sieg im Parther-Krieg (man denke an den Iran) ein Tempel zerstört wurde. Durch eine winzige Öffnung seien die Täter mit der Seuche infiziert worden und hätten diese bei der Rückkehr dann nach Italien gebracht.
Also sozusagen das erste weltgeschichtliche Beispiel einet Kriegsführung mit biologischen Waffen, wo der militärisch Unterlegene dann im Nachhinein zum Sieger wird?
Man beachte, dass damals die Götter der verschiedenen Regionen als 'irgendwie ganz reale' und aktive Schutzhelfer der Gegner galten. Dies beeinflusste auch wesentlich die Bemühungen der römischen Kriegsführung bezüglich der angeblichen Götter der Gegner.
Von dort ist es nicht weit zum Narrativ der Götter-Rache für die Tempelschändung. Die Interpretation als Strafe für Menschenverhalten hat bei Seuchen nie gefehlt. Die Folgen von Grabschändung sind immer gut im Sinn von Aktivierung des intuitiven Gerechtigkeitsempfindens.
Seuchen als biologische Waffe - auch bei Corona wird es oft erörtert. Betrachten wir die Story der Bio-Waffe anno 165:
Spekulativ: Dann wussten die Priester von Ktesiphon möglicherweise von der unheilvollen Krankheit und hatten diese für den Fall der Schändung des Tempels dort so hinterlegt, dass durch eine schmale Öffnung kein Luftaustausch stattfand, Plünderer aber in eine Falle gerieten. Danke für die Idee. Geschichte ist spannend.
Da für die Zeitgenossen außer Frage stand, dass die Seuche göttlichen Ursprungs war, wurden im Römischen Reich die heiligen Opfer verstärkt und strenge Kultregeln erlassen. Überraschend: Mit all dem Handeln der herrschenden Instanzen ließ sich die Krankheit nicht in den Griff bekommen.
Kommt das Scheitern irgendwie bekannt vor? "Achtung, Ihr Aluhüte, wir schicken euch den BND!"
In manchen Regionen starben bis zu einem Drittel der Bewohner.
Was uns die Geschichtsbücher überliefern, bezieht sich aber eher auf die Oberschicht, für die das "Goldene Zeitalter" etwa zeitgleich zu enden begann. Für die unteren Schichten - in der damaligen Geschichtsschreibung weniger berücksichtigt - gab es kein Goldenes Zeitalter, sondern viel Armutselend. So ist es immer, wenn für eine zur Ausweitung tendierende Bevölkerung kein ausweitbares Konsumangebot erreichbar ist: Malthusianisch brutal.
Als sehr gute Darstellung wird gelegentlich benannt: "Fatum" von Kyle Harper
Die Parallelen zum Heute werden Offenkundig: Mit dem Corona-Schock könnte das Goldene Zeitalter des Europäischen Kulturkreises einen weiteren Einschnitt erhalten. Für deren Geschichtsschreibung ist gut gesorgt. Jedoch die eigentliche Katastrophe betrifft die ärmeren Länder der Erde.
Diese sind in unterschiedlicher Weise von den Fernwirkungen betroffen. Rund eine halbe Milliarde von neuen Arbeitslosen gibt es weltweit durch Corona - mehr oder weniger je nach Berechnungsweise. - Etwa 10 Prozent Rückganz der Wirtschaftsleistung liegt in vielen armen Ländern vor. Dort, wo ohnehin die mittlere Konsummenge im Grenzbereich des ernährungsmäßigen Eixistenzminimums lag, sind die Folgen dementsprechend.
"'Den größten Rückgang im Pro-Kopf-Einkommen seit 1870'---. Allein in Teilen Afrikas werde die Wirtschaftsleistung je Kopf im nächsten Jahr auf den Stand von 2007 zurückfallen."
So laut FAZ 2020-12-03 https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/corona-bringt-die-grosse-armut-zurueck-17079995.html
So kann eine - im Grunde eher nur maßvoll unheilvolle - Seuche die Welt verändern, sofern diese die Grundlage für eigene Verletzlichkeit entstehen ließ.
Die Menschheit gewinnt an globalem Gefühl der Zusammengehörigkeit gegen die gemeinsame Belastung.
Die finanzielle Solidarität mit den ärmeren Regionen der Erde wird aber nicht ausreichend wachsen. Das ist, weil die dortige Bevölkerung in den letzten 100 Jahren derart gewachsen ist. Die in etwa konstant gebliebene Bevölkerung der reicheren Länder könnte dies auch bei bester Bereitschaft zum Teilen einfach mengenmäßig nicht mehr kompensieren.
Die sehr verzerrten Wechselkurse täuschen eine finanzielle Machbarkeit vor. Diese ist nicht gegeben. Denn dafür müsste nicht in Geldnormen gedacht werden, sondern in realen Gütern. Die weltweite Nahrungsmittelproduktion stößt in diesen Jahren ohnehin an die Grenzen des von den Böden her Erreichbaren.
Die - politisch gewollte - Vernachlässigung der demographischen Aspekte der internationalen Politik kommt nun zur Auswirkung.
Niemand wird sich schuldig fühlen. Gibt es Schuldige? Das Problem ist eindeutig erkannt mindestens seit 1970. Die Lösungsvarianten sind bekannt, aber durchweg nicht einfach. Es droht als Folge der Nicht-Lösung die allerbrutalste Form der Nicht-Lösungen: Die malthusianische Katastrophe.
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Corona wird weltgeschichtliche Spuren bewirken. Vielleicht wenige, vielleicht viele.
Das ist weniger eine Folge der vergleichsweise an sich nur maßvoll schweren Krankheit, sondern eher eine Folge ihrer Bekämpfung. Aber gab es Alternativen zu vorherrschend in wichtigen Ländern praktizierten Formen der Bekämpfung?
Fehler waren erheblich, wie diese Seiten es belegen. Hätte es genügt, diese Fehler der Politiker zu vermeiden? Niemand weiß die Antwort für dieses "hätte".
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Italien - gezielte Risiko-Minderung; weniger generelle Beschränkung.
Kein Lockdown wie in Deutschland – aber erfolgreich durch die zweite Welle
DIE WELT 2021-01-31 https://www.welt.de/politik/ausland/plus225265369/Italien-Kein-Lockdown-wie-in-Deutschland-aber-erfolgreich-durch-die-zweite-Welle.html
" Italien setzt in der Pandemie auf lokale Beschränkungen nach einem ausgeklügelten System. Vielerorts können Menschen in Restaurants und Museen gehen. Rom präsentiert damit eine Alternative zum Lockdown... ...
Am Sonntag öffnen in halb Italien die Bars und Restaurants wieder... ... Und das, obwohl das Coronavirus keineswegs besiegt ist. Ganz im Gegenteil: Die täglichen Auswertungen zeigen, dass die Werte den deutschen ähneln und teils sogar schlechter sind.
Doch während Deutschland in seinem harten landesweiten Lockdown erstarrt ist, verfahren die Italiener nach einem flexiblen Stufenmodell. Es ist zudem kleinteilig und von außen schwer verständlich, weshalb es in der Berichterstattung als Beispiel für eine mögliche Alternative zum landesweiten Lockdown in der zweiten Welle häufig übergangen wird."